Napoleon-Wanderweg

Die Napoleon-Wanderwege sind dem Gedenken an die Doppelschlacht 1806 bei Jena und Auerstedt, den Opfern des Krieges, dem europäischen Frieden und dem deutschen Aufbruch zu nationaler Einheit gewidmet. Dieses Netz der Wanderwege erinnert an französische und deutsche Heerführer.

Wanderer können sich auf eine unverfälschte Landschaft freuen und erhalten Ein- und Ausblicke, die einst Heerführer wie Napoleon Bonaparte, General von Hohenlohe-Ingelfingen, Feldmarschall Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig und Marschall Louis Nicolas Davout hatten.

Die Wanderwege, gespickt mit zahlreichen Gedenksteinen, Denkmälern und anderen Sehenswürdigkeiten, verbinden die Gedenkstätten in Jena-Cospeda, Hassenhausen, Kapellendorf und Auerstedt, die an die Schlacht von 1806 erinnern. Das gesamte historische Areal wird durch drei Straßen bzw. Wege umschlossen. Dazwischen befindet sich ein weiteres Netz von Wegen. Die Wegführungen entsprechen exakt den preußischen und französischen Truppenbewegungen. So treffen jeweils französische Marschrouten auf die entsprechenden preußisch-sächsischen Gegner. Für Besucher wird somit der Schlachtverlauf anschaulicher dargestellt.

Sehenswürdigkeiten an und neben der Strecke

Das Schloss Auerstedt war in der Nacht vom 13. zum 14. Oktober 1806 Königlich-Preußisches Hauptquartier. Heute befinden sich in der Gedenkstätte des Schlosses ein Diorama des Aufmarsches der preußischen Truppen, ein Herzog-von-Braunschweig-Zimmer und ein Marschall-Davout-Zimmer.

In der Nähe von Hassenhausen erinnert ein Denkmal an den Herzog von Braunschweig. Dieser fiel dort in der Schlacht gegen das französische Korps unter Marschall Davout. Im Pfarrhaus Hassenhausen zeigt eine ständige Ausstellung das große Leid der vom Krieg betroffenen Menschen.

In der Eckartsburg in Eckartsberga befindet sich ein Diorama der Schlacht.

In der Gedenkstätte 1806 in Cospeda werden zeitgeschichtliche Exponate zur Schlacht von 1806/1807 zwischen Preußen und Frankreich gezeigt. Der Besucher kann auch über ein audio-visuelles Führungssystem am Schlachtgeschehen teilnehmen.

Auf dem Dornberg, der höchsten Erhebung auf dem Areal des Jenaer Schlachtfeldes, lenkte Kaiser Napoleon bei dichtem Nebel seine ersten Angriffe in diese Richtung. Von hier aus leitete er den weiteren Verlauf der Schlacht.

Bei der Bockwindmühe in Krippendorf stand am 14. Oktober 1806 der linke Flügel der preußischen Division Grawert im „Gefecht bei Vierzehnheiligen“. Zwischen Mühle und Vierzehnheiligen befindet sich das Denkmal zu Ehren des dort gefallenen preußischen Majors Eberhard. Dort, am „Alten Heerweg“, ereignete sich das „Hauptgefecht“ der Schlacht bei Jena.

Die Kirche in Vierzehnheiligen wurde den „vierzehn Nothelfern“ als Wallfahrtsort gestiftet. Vor der Kirche steht das Hauptdenkmal der „Schlacht bei Jena 1806“. Es trägt die Namen der in der Schlacht gefallenen Offiziere.

Das Bissing Denkmal in Rödigen ist die Grabstätte des sächsischen Premierleutnant August Wilhelm von Bissing. An dieser Stelle fiel er im Alter von 33 Jahren. Seine Witwe ließ das Denkmal 52 Jahre später errichten. Sie wurde später an der Seite ihres Gemahls bestattet.

Das umschließende Wegesystem

1. Die Napoleonstraße

Die Napoleonstraße verbindet als Haupttrasse die Schlachtfelder von Jena und Auerstedt und ist mit Pkw und Bus benutzbar. Sie beginnt in Jena am Lutherplatz (Hauptgebäude der Universität), dort wo 1806 das Jenaer Stadtschloss stand und verläuft über das Jenaer Schlachtfeld, Apolda, die B 87, Auerstedt bis zum Hauptdenkmal in Hassenhausen (Burgenlandkreis).
Kennzeichnung: Schild 400 x 450 mm mit blauem Zweispitz (großes Schild) und Aufschrift „Napoleonstraße“

2. Die Marschall-Davout-Straße

Die Marschall-Davout-Straße ist die Zufahrt auf die Schlachtfelder aus nordöstlicher Richtung. Sie beginnt in Naumburg und trifft in Hassenhausen auf die Napoleonstraße.
Die Straße befindet sich komplett in Sachsen-Anhalt (Burgenlandkreis).
Kennzeichnung: Schild 400 x 450 mm mit blauem Zweispitz (großes Schild) und Aufschrift „Marschall-Davout-Straße“

3. Der Marschall-Bernadotte-Weg

Der Marschall-Bernadotte-Weg verbindet über den Saale-Radwanderweg die Schlachtfelder von Jena und Auerstedt an der Ostseite des Areals. Er beginnt ebenfalls in Jena am Lutherplatz und endet in Bad Kösen an der B 87. Hier trifft er auf die Marschall-Davout-Straße.
Kennzeichnung: Schild 200 x 250 mm mit blauem Zweispitz (kleines Schild) und Aufschrift „Marschall-Bernadotte-Weg“

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