Burg Tannroda

Tourismus-, Wohn- und Kulturgebiet auf dem Blauen Schloss

„Wir hegten schon lange den Plan, wenn die Kinder aus dem Haus sind, uns mit einem gemeinsamen Projekt zu verwirklichen. Wir suchten 2-3 Jahre, anfangs eher im Norden, ein historisches Gebäude mit viel Geschichte. Dann kamen wir auf Thüringen, auch weil Thomas hier geboren wurde. Tatsächlich erschien da im Internet als erstes die Burg Tannroda. Trotz weniger Informationen haben uns die Bilder gelockt und schon waren wir zu einer Besichtigung hier. Dieser wunderschöne Ort mit seiner Stille und Aura hat uns gleich erfasst. Wir spürten die magische Wirkung auf uns. Es war unserer Seelenort. So ist es, es war eine Entscheidung aus dem Bauch.“

 

Dr. Anje und Thomas Bähr

Eine Familie aus Hannover
wollte 2017 eine Stiftung gründen und die Burg Tannroda kaufen.

Ein Interview mit Dr. Anje und Thomas Bähr.

Wie würden Sie die Burg Tannroda beschreiben? Was ist ihre Vision für die Burg und ihre Arbeit hier?

T. Bähr: Unsere Devise ist es, bei allen offensichtlichen Problemen immer eher die Potentiale, die hier entdeckt werden wollen, zu sehen. Und die fanden wir in drei Schwerpunkten: Tourismus, Wohnen und Kultur. Es wird eine Herberge mit 20 Zimmern entstehen, die ursprünglich und niveauvoll werden wird. Dazu kommt der „Gastraum Heinrich“, der schon im November 2019 eröffnet wurde. Parallel dazu entstehen Wohnräume für Mitarbeiter und unsere Familie. Dies wiederrum bildet die Grundlage für den dritten Schwerpunkt, den Seminarbetrieb zur Physiotherapie. Was uns bestärkte war auch die konzeptionelle Ausrichtung der Region Weimarer Land und der Tourismuswirtschaft am Ort. Es zeigt uns, wie tragfähig unsere Ideen sind. Mit Gastronomie und Übernachtung wollen wir ein verlässlicher Bestandteil des Angebotes am Ilmtal-Radweg sein. Schon 2020 werden wir gemeinsam mit dem Projekt WeCamp ein Übernachtungsangebot anbieten in besonders schön ausgestatten Zelten auf dem Burggelände. Die werden online und telefonisch buchbar sein.

 

Mit welchen Maßnahmen haben Sie begonnen, das alte Bauwerk zu erobern? Und wie wird es weiter gehen?

Dr. A. Bähr : Unsere erste Maßnahme war, im Dezember 2017, von Hannover nach Tannroda zu ziehen. Das war ein wildromantisches Campingfeeling bei 4° C, ohne Wasser und funktionierende Heizung. Aber es war uns sehr wichtig, den Menschen zu zeigen, dass wir es ernst meinen mit unseren Plänen. Der erste große Schritt war die Wohnung für unsere Mitarbeiterin, die mit aus Hannover nach Tannroda ziehen wollte. Sie ist die, die mit Umsicht alles am Laufen hält, was das Umfeld der Burg betrifft. Inzwischen kennt sie fast alle Menschen in der Stadt und war am schnellsten integriert. Das hilft uns sehr. Thomas und ich, wir kümmerten uns um die (großen) bürokratischen Hürden, damit wir als Investoren hier wahrgenommen werden. Kaufvertrag, Fördergelder, Koordinierung der Maßnahmen und nicht zuletzt die Gründung der Stiftung Burg Tannroda. Wir geben unsere Erbe in die Stiftung und wollen Menschen, Förderer und die Kommune begeistern, mit uns gemeinsam, eben auch den großen finanziellen Aufwand der Instandsetzung zu bewältigen.

 

Der Anfang machte die Eröffnung des ersten neuen Teilstücks, die kleine Gaststätte auf der Burg, der Gastraum Heinrich.

T. Bähr: Im Laufe der Jahre sind im ländlichen Raum die identitätsstiftenden Orte immer weniger geworden. Die Burg in Tannroda war so ein wichtiger Ort, an dem sich die Menschen getroffen haben. Uns hat die Überlegung angetrieben, welche Form von Gemeinschaft wir hier im Ort erleben wollen.

Wir wollen mit den Menschen in Tannroda ins Gespräch kommen und gemeinsam die Burg wachsen lassen, gemeinsam denken, was die Burg für Tannroda in der Zukunft sein kann. Von der Kultur bis zum Dorfladen ist vieles wichtig. Der Gastraum Heinrich ist ein erster Treffpunkt für diesen Austausch und gleichzeitig ein Gastronomieangebot für Einwohner und Gäste. Inspiriert für dieses Vorgehen wurden wir u. a. von der bundesweiten Initiative „Miteinander reden“.

 

Wie organisieren Sie den Alltag zwischen Hannover und Tannroda? Wird das Weimarer Land in absehbarer Zukunft ihr Zuhause werden?

Dr. A. Bähr: Thomas arbeitet noch in Hannover und kommt am Wochenende nach Tannroda. Ich bin ca. 4 Tage im Monat in Hannover unterwegs. Allerdings ist unser Wohnsitz auf der Burg Tannroda.

 

Das Gelände und die Burganlage sind ja ein „Mammutprojekt“, dessen Fertigstellung in weiter Ferne liegt. Ein Erbe für Ihre Kinder?

Dr. A. Bähr: Unsere beiden Kinder sind in der Stiftung integriert. Natürlich sind sie mit Anfang 20 noch jung und müssen in die Welt hinaus, sich finden. Allerdings haben sie Tannroda als späteren Wohnort schon in Erwägung gezogen.

Wo sehen Sie sich und die Burg in 5 Jahren, in 20 Jahren?

T. Bähr: In 5 Jahren werden Hotel und Gastronomie in Betrieb genommen sein. Aber auch der Seminarbetrieb wird laufen. Wenn wir dann noch etwas mutig denken, dann gibt es bis dahin ein regelmäßiges Kulturangebot im „Blauen Schloß“ auf der Burg. Wichtig ist, dass wir bis dahin eigenverantwortliche Pächter finden, die Lust auf unser gemeinsames Abenteuer haben. Wir Beide schaffen Räume und Möglichkeiten, die andere ausfüllen können und als Chance nutzen. Somit können wir auch der nächsten Generation Möglichkeiten zur Mitgestaltung geben. Wir haben unsere Wertvorstellungen in der Stiftung fixiert und wer das mitträgt, kann mit uns gemeinsam hier ein großes Stück Zukunft gestalten.

 

Dr. Anja Bähr:
Somatherapeutin – Psychosomatische Physiotherapie in Bad Berka/Tannroda

Thomas Bähr:
Bauingenieur; in Mühlhausen/ Thüringen geboren,

Detailansicht der Burg Tannroda | Foto: Petra Hermann
Grundriss der Burg Tannroda | Zeichnung: Jörg Weber, raum 33, Weimar
Innenansicht Gastraum Heinrich | Foto: Petra Hermann

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