DORF
PORTRAITS
Jeder Ort im Weimarer Land ist so besonders, wie die Leute, die dort wohnen.
Tauche ein in ländliche Gelassenheit und lokale Gemeinschaft und entdecke die offenherzigen, quirligen Dörfer mit buntem Leben und die liebevoll hergerichteten Städtchen mit Charme und Pop. Triff die Menschen, die hier leben, arbeiten und sich wohlfühlen auf ihre ganz spezielle Art und Weise: im Tanzsaal hinterm Scheunentor, auf dem Trecker-Taxi querfeldein oder im Künstlercafé zwischen Fluss, Schloss, Wald und Wiese.
Vor allem im Sommer, sitzen sie meist ganz unspektakulär auf der alten Holzbank draußen vorm Haus oder auf dem Dorfplatz unter der alten Linde, schauen dem regen Treiben zu und plaudern über Gott und die Welt. Ehe Du Dich versiehst, sitzt Du mittendrin und aus der Frage nach dem Weg wird ein ausgelassener Plausch mit der halben Dorfbewohnerschaft.
Als wir unseren Fotografen losschickten, um Fotos von interessanten Menschen zum Thema Dorfportraits zu machen, fiel ihm sofort Johannes ein, mit dem er schon einmal fotografiert hat. Der sympathische Jungbauer aus Kleinromstedt im Weimarer Land baut den Landwirtschaftsbetrieb aus vergangenen Generationen wieder auf. Über mehrere Hundert Jahre wurde auf dem Dreiseitenhof der Familie Landwirtschaft betrieben, bevor das Inventar später an die damalige LPG überging.
Was dann jahrelang nur der Selbstversorgung diente, betreibt Johannes heute wieder mit Leidenschaft im Haupterwerb. Auf den angrenzenden Weideflächen tummeln sich nun wieder Rinder, Schweine und allerlei Gemüse. Dabei achtet er sehr auf eine nachhaltige und artgerechte Haltung sowie eine Versorgung der Tiere nach bäuerlicher Tradition. Zu seinem Obstwiesenhof gehören auch Streuobstwiesen und eine Baumschule. Besonders wichtig sind ihm die Anzucht und Erhaltung von historischen Apfel- und Birnensorten. Die Liebe zur Regionalität und die Leidenschaft seiner Arbeit schmeckt man in den Produkten, die er in seinem Hofladen vertreibt.
Kleinromstedt im Weimarer Land ist ein Bauerndorf aus dem Jahr 876, seine Umgebung ist landwirtschaftlich geprägt. Begebt Euch auf eine der Streuobstwiesen in der Nähe, lasst Euch die Sonne ins Gesicht scheinen und den Duft der Obstblüten um die Nase wehen.
Viele Jahre existierte hier nur ein Gartenbaubetrieb, bedingt durch die Kollektivierung der Landwirtschaft im Jahr 1952. Doch Streuobstwiesen und nährstoffreiche Böden bergen ein hohes Potential, welches die Dorfbewohner verstärkt wieder nutzen. Heute gibt es einen Ökolandhof mit Bioprodukten, einen Hofladen, der Produkte nach alten Familienrezepten herstellt, einen Biobauernhof mit Baumschule und Rindern in Freilandhaltung sowie eine Heilkräuterwerkstatt, in der das alte Wissen um die Kräuter und Bäume rund um das Dorf weitergegeben wird.
Trefft die „Kleinromschter“ beim Naschen der süßen Früchte auf einer der Streuobstwiesen, beim nächsten Workshop zum Herstellen von Naturkosmetik oder zum Einführungskurs Obstbaumschnitt auf dem Obstwiesenhof.
Ursprünglich stammt die Familie aus Südhessen und der Pfalz. 1995 kauften Sie den ersten 4-Seiten Hof, um viel Platz zu haben mit vier Kindern und einem Schäferhund. Kurze Zeit später kam der 1749 erbaute Untere Hof hinzu. Bei der Sanierung der Objekte wurde die alte Bausubstanz, soweit möglich, erhalten, nach altem Vorbild wieder aufgebaut und mit moderner Technik ergänzt. Lehmwände und Holzfachwerk, Biberdachdeckung, alte Toreinfahrten, Brunnen und vieles andere wurde liebevoll restauriert, wobei der Denkmalschutz beratend zur Seite stand. Mit viel Humor, Ausdauer und Manpower schaffte sich die Familie ein kleines Idyll, welches sie seit 1997 auch mit ihren Gästen teilt.
Am Morgen schon wirst Du von Ute und Ihren Töchtern mit frischen Eiern, selbstgemachter Marmelade, hausgebackenem Kuchen und Brot verwöhnt. Den Picknickkorb für Deinen Tagesauflug, zu einem Bootstrip oder einer Segwaytour stellt sie auch gern zusammen. Die Regionalität der Produkte liegt ihr dabei sehr am Herzen. Gäste, die sich für Kultur, Tradition, Landschaft & Leute interessieren, werden sich hier rundum wohlfühlen.
Am Ende des Ilmtal-Radweges, dort wo die Ilm in die Saale fließt, liegt der über 1.000 Jahre alte Ort Großheringen. Stattliche Erträge aus der Salzgewinnung um 1690 brachten aus dieser Zeit nicht nur wirtschaftlichen Erfolg sondern gleich 4 Gradierwerke, von denen das Gradierwerk „Lousie“ in Bad Sulza noch heute zu gesundheitsfördernden Zwecken genutzt wird und die Region zu einem kraftspenden Erholungsort macht.
Großheringen ist umgeben von Wasser, Burgen und Wein. Im Weindorf Kaatschen, welches Teil der Gemeinde Großheringen ist, kannst Du durch die terrassenförmigen Weinberge spazieren oder beim Sunset-Yoga einen genialen Sonnenuntergang genießen. Anschließend probierst Du den Wein des aktuellen Jahrgangs direkt am Fluss und überlegst vielleicht, ob Du Dich am nächsten Tag für eine Bootstour, eine Wanderung oder eine Fahrradtour entscheidest. Großheringen ist auf jeden Fall der ideale Ausgangsort dafür und bietet eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Warum nicht mal Reisen ohne Gas zu geben?
Im ehemaligen Pumpenhäuschen in Hetschburg ist heute die Kunstschmiede der Familie Schwarz. Die lichtdurchflutete Bauweise des Schmiede-Atelier gibt den Blick frei und schafft so Freiräume für geniale Visionen und einzigartige Kunstobjekte.
Andreas Schwarz lebt für seinen Beruf. Nach seiner Schmiedeausbildung sammelte er international Berufserfahrung und machte sich in der Kunstschmiedewelt einen Namen. 1990 eröffnete er sein Geschäft in Hetschburg im Weimarer Land. Seit dem fertigt er mit der nächsten Generation Kunstschmiedearbeiten nach Kundenwünschen an.
Seine Leidenschaft, sein professionelles Wissen und das handwerkliche Geschick gibt er nicht nur an seinen Sohn Benedikt weiter, der ebenfalls im Familienbetrieb arbeitet, sondern auch an internationale Studenten und interessierte Schmiedeenthusiasten. Mit der Freiluftschmiede direkt am Ilmufer haben sich Vater und Sohn einen Traum erfüllt. Am Wochenende trifft man dort Andreas und Benedikt oft zum Schauschmieden oder bei einem Schmiede-Workshop.
Umgeben von Hochflächen mit Namen wie Adelsberg, Böhmer Wäldchen und Knottenberg liegt eingebettet der Ort Hetschburg. Das im 8. Jahrhundert gegründete Dorf wurde im Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstört. Aus dem Wiederaufbau existieren heute noch die um 1700 errichtete Kirche im Barockstil und einige Höfe mit Fachwerkscheunen. Unter den etwa 250 Einwohnern haben sich einige Familienbetriebe etabliert wie z.B. der Schmiedebetrieb Schwarz, der Ferien-Reiterhof Hengstbachhof oder das Landgasthaus „Zum Lindenbaum“. Die Einwohner Hetschburgs bestimmen in örtlichen Vereinen gemeinschaftlich das Dorfleben und organisieren zusammen über die Dorfgrenzen beliebte Veranstaltungen wie z.B. im Advent, wo traditionell durch die Märchenfrauen seit Jahrzenten ein unterhaltsames Weihnachtsmärchen aufgeführt wird.
Durch Hetschburg führt der Ilmtal-Radweg und viele Radfahrer gönnen sich hier eine erfrischende Pause im Biergarten. So kam es, dass im Sommer 2018 ein Fahrradfahrer sagte: „An der Stelle hat der liebe Gott die Erde geküsst“. Die Einwohner Hetschburgs sind sich einig: „Schöner kann man die märchenhafte Lage selbst als „HetschBürger“ nicht beschreiben.“
Auf einem Hof nahe der Kirche in Neckeroda haben sich Eumel und Nette Aumann eine Oase geschaffen. Über 10 Jahre hinweg haben beide das Haus und den Hof wieder aufgebaut und dafür sogar einen Denkmalpflege-Preis erhalten. Ihr Motto für die Gestaltung Ihres Lebensortes ist „Alte Werte neu beleben“. Dabei geht es nicht darum, genau und detailgetreu zu rekonstruieren. Vielmehr sollen sich Bauteile wie Fenster oder Türen, Balken oder Einrichtung, die eine Geschichte mitbringen, ineinander fügen. So entsteht daraus eine ganz eigene Geschichte, die von Familie Aumann.
Über den Hof gelangt man in eine Scheune und eine steile Treppe führt in das „Atelier“. Hell und groß und „Offen für Gäste, Musiker oder Künstler“: erzählt Eumel. „Nach und nach ist hier ein Platz für Kreative, für „Artist in residence“ entstanden. Wer Muße für ein Sabbatical auf dem Dorf hat, ist eingeladen eine Zeit hier bei uns zu leben, seinen Ideen nachzugehen und zu arbeiten. Zum Abschluss dieser Zeit könnten wir hier auf dem Dorf eine Ausstellung veranstalten, Gäste einladen, mit etwas Musik aufwarten. Das passende Essen und der Wein ist der Eintritt für jeden, der kommen mag.
Das gut erhaltene Rundlingsdorf Neckeroda ist aufgrund seiner historischen Vergangenheit als „Waiddorf“ auch als das Thüringer Färbedorf bekannt. Im Mittelalter wurde hier „Waid“ angebaut, der bedeutendste Farbstoff zu jener Zeit zum Färben von Textilien und anderen Materialien.
Engagierte Dorfbewohner gründeten 1999 den Förderverein „Thüringer Färbedorf Neckeroda e.V.“ und legte damit den Grundstein für die zukünftige Dorfidentität. In der ehemaligen Dorfschule wurde das Färbezentrum eingerichtet, welches Veranstaltungen und Vorträge rund um das Thema „Färben mit Pflanzen“ anbietet. Dazu gehören auch der Färbepflanzengarten, in dem historische Färbepflanzen angebaut werden, und ein Hofladen mit Produkten rund ums Färben. Der ehemalige Kindergarten wurde zum „Haus der Farben“ umgebaut und beinhaltet eine thematische Bibliothek, wechselnde Ausstellungen und Erlebnisprodukte.
Höhepunkt ist das alljährlich, am letzten Samstag im August stattfindende, Färber- und Handwerkerfest, an dem Färberinnen und Färber aus Deutschland und teilweise aus ganz Europa ihre handwerkliche Kunst zeigen. Zu diesem Fest öffnen die liebevoll restaurierten Höfe ihre Pforten für die Besucher und auch andere Handwerker wie z. B. Töpfer, Korbmacher, Seiler und Spinnstuben zeigen ihre Fertigkeiten.
Wir begleiten Sandra zum Sunset-Yoga in die Kaatschener Weinberge. Perfekte Location für einen Sonnenuntergang der besonderen Art. Sandra ist in Bad Sulza geboren und aufgewachsen. Während ihrer Studienzeit in Berlin entdeckte Sie ihre Leidenschaft zum Yoga. Was anfangs als Ausgleichssport gedacht war, half ihr später gestärkt aus Krisensituationen hervorzugehen und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu ihrer Leidenschaft. Fasziniert von der Kraft und interessiert daran, ihre eigene Spiritualität zu entdecken, verbrachte sie einige Monate in einem Ashram in den Schweizer Bergen, beim Ayurveda in Sri Lanka und absolvierte letztendlich die Ausbildung zur Yogalehrerin in Dharamsala, dem Residenzort des Dalai Lama, den sie dort auch persönlich treffen durfte.
Mit ersten Yogastunden im Freundes- und Familienkreisen wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Sie liebt die Gegend rund um ihren Heimatort Bad Sulza, der mit seiner grünen und geschwungenen Landschaft an die Toskana in Italien erinnert und viele kraftvolle und energiespendende Plätze bietet. „Meine Leidenschaft ist es, die Wirkung des Yoga in unterschiedlichen Erfahrungsräumen (Natur, Wasser) für jeden zugänglich zu machen.“ Ihre Angebote sind so vielfältig wie die Natur selbst. So kannst Du Sandra nicht nur zum Sunset-Yoga-Spaziergang in den Weinbergen begleiten, sondern auch zum Genuss-Yoga-Spaziergang mit Picknick im Auerworld Weidenrutenpalast, zum Aqua-Yoga in die Toskana Therme Bad Sulza oder jetzt im Sommer zu einer luftigen Yogasession im Kurpark.
Herzlich willkommen in der Kur- und Weinstadt Bad Sulza, einer der sonnigsten Regionen des Weimarer Landes. Muschelkalkhänge säumen die Ufer der Ilm und leiten das Licht auf die gegenüberliegenden Weinberge. Beste Voraussetzungen für qualitätsvolle Weine, denn Weinbau wird in der Region bereits seit ca. 1159 betrieben. Verkosten kann man die edlen Tropfen auf einem der umliegenden Weingüter oder beim traditionellen Weinfest, welches jedes Jahr am dritten August-Wochenende stattfindet. Zu diesem Anlass wird seit 1994 auch die Thüringer Weinprinzessin gekrönt, die für 1 Jahr als Weinbotschafterin weit über die Region hinaus unterwegs ist.
Ursprünglich entwickelte sich Bad Sulza aus der Zeit des Salzsiedens. Das damals entstandene Gradierwerk „Louise“ wird noch heute zur Freiluftinhalation genutzt. Daraus entstanden weitere kleinere Badeeinrichtungen, die die Sole zu Heilungszwecken einsetzten. Es folgten ein Kinderheilbad, ein Inhalatorium, eine Trinkhalle und ein Sanatorium. Das ursprüngliche Klinikgelände wurde um ein Hotel und eine der modernsten Therme im Weimarer Land, der Toskana-Therme, erweitert, die mit ihrem einzigartigen Liquid-Sound-System zu einem ganz besonderen Badeerlebnis einlädt. Das geschwungene Kuppeldach der Therme fügt sich stilvoll in die umliegende grüne Landschaft, die nicht umsonst liebevoll die „Toskana des Ostens“ genannt wird.