Kneipp – Golf – Natur
Bad Berka Kurpark – Paulinenhütte – Saalborn – Golfplatz – Blankenhain – Kohlgrund
– Dammbachsgrund – Bad Berka
Die familienfreundliche Tour führt in die wunderschöne Landschaft zwischen Blankenhain und Bad Berka im Weimarer Land. Wir kommen an zahlreichen Waldgebieten und Rastmöglichkeiten vorbei, an Stellen, die zum Verweilen einladen und zum Entdecken auffordern. Außerdem erleben wir zwei erfrischende Kneipp-Anlagen, fahren durch das GolfResort Weimarer Land und rasten auf Försters Spuren.
Abschnitt 1: Bad Berka - Golfplatz Blankenhain
Der Ausgangspunkt der Tour liegt in Bad Berka an der Blankenhainer Straße in unmittelbarer Nähe des Kurparks und des Bahnhofs. Hier befindet sich die Pension und Radverleihstation velo.inn Basislager. Von hier aus fahren wir nur wenige Meter linkerhand bis zum Goethebrunnen, der Eingangsforte des Bad Berkaer Kurparks mit angeschlossener Tourist-Information und moderner Kneipp-Anlage.
Goethe und der Kurpark
Die heilsame Wirkung der bei Berka vorhandenen schwefelhaltigen Quellen war bereits im 18. Jahrhundert in der Bevölkerung bekannt. Der Pädagoge und Organist Heinrich Friedrich Schütz initiiert schließlich um 1811 die Gründung einer Kur-Badeanstalt, auch um dem damals recht verarmten Ort eine florierende Existenzgrundlage zu verschaffen. Herzog Carl August begrüßte die Pläne und beauftragte die Jenaer Professoren Döbereiner und Kieser mit der Prüfung. Obwohl diese dem Projekt recht zögerlich gegenüber standen, setzte sich Goethe für die Umsetzung ein, gab aber dennoch zu bedenken, dass die Schwefelquelle wohl nur ungenügend ergiebig sei. Am 24. Juni 1813 war es soweit: Die Badeanstalt wurde als Carl-August-Brunnen gegründet. Doch dann die Katastrophe: Ein folgenschwerer Großbrand zerstörte nur drei Jahre später fast zwei Drittel der Stadt. Goethe brachte den Herzog dazu, ein großzügiges Wiederaufbauprogramm zu starten, dessen Leitung der Architekt Clemens Wenzeslaus Coudray übernahm. Das klassizistische Bauensemble umfasst den Bereich des Marktplatzes mit dem Rathaus, das Zeughaus, das Schützenhaus und einige Straßenzeilen in der Altstadt. Goethe selbst verhalf der Stadt auch zu einem Kurpark. Mehr noch: Am 24. Juni 1825 wurde mit einem prunkvollen Ball das Badegesellschaftshaus eröffnet. 1835 baute man das Stahlbadehaus – den heutigen Sitz der Touristinformation. Nachdem die natürliche Schwefel-Heilquelle 1840, wie prophezeit, versiegte war, stellte man auf die bereits bekannte Stahlquelle (weil eisenhaltige Mineralwasserquelle) um und nutzte diese für Trinkkuren. Eine Tiefenbohrung um 1877 bewirkte jedoch eine Durchmischung der Tiefenwasserschichten. Die neue, bis heute aktive Quelle wurde als kalziumsulfathaltiges Mineralwasser bestimmt.
Wir passieren nun den Kurpark, bis vor uns die Landstraße (Hetschburger Straße) sichtbar wird. Ein rechts parallel verlaufender Parkweg führt uns zum Coudrayhaus, dem Kulturhaus des Parkes. Hier führt der Radweg linkerhand neben der Straße entlang einen kurzen, steilen Anstieg hinauf. Nach einen Rechtskurve teilt sich der Weg, links Richtung Weimar / Hetschburg hinunter. Wir folgen allerdings etwas weiter rechts der Straße Am Adelsberg in Richtung Saalborn.
Die schmale Straße führt uns jetzt auf halber Höhe über Bad Berka. Linkerhand liegt dabei der Adelsberg, der mit der Paulinenhütte eine gute Möglichkeit zur Rast bietet. Von hier aus sind ebenfalls Wanderungen zum Paulinenturm möglich. Der Turm bietet eine schöne Aussicht nach Süden über Bad Berka bis hin nach Kranichfeld. Bei günstiger Sicht erkennt man das breite Band des Thüringer Waldes mit dem Singerberg, dem Kickelhahn bei Ilmenau, der Schmücke und dem Beerberg bei Oberhof sowie den Inselsberg. Am Wochenende ist der Turm innerhalb der Öffnungszeiten frei zugänglich, außerhalb liegt der Schlüssel in der Tourist-Information im Kurpark.
Öffnungszeiten Paulinenturm
Herbst/ Winter: Sa und So von 10:00 bis 16:00 Uhr
Frühling / Sommer: Mi bis Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr
An zahlreichen Aussichtbänken vorbei, verlässt der Radweg jetzt die Straße und geht in einen ebenfalls asphaltierten Landwirtschaftsweg nach Saalborn über. Hier stehen zahlreiche Schlehen-, Hagebutten- und Weißdornbüsche sowie Apfelbäume entlang des Weges. Das kleine Örtchen Saalborn, mit einer evangelischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert, empfängt mit der Paulsschutzhütte zur Rast. Von hier aus geht es immer geradeaus durch den Ort in Richtung des drei Kilometer entfernten Blankenhains.
Kurz nach Saalborn führt der Weg stetig aufwärts über einen Golfplatz. Seit 2013 befindet sich hier auf dem 70 Hektar großen Areal eine 36 Loch Golfanlage inklusive Wellnesshotel und Gastronomie. Das alte Gut Krakau, welches erstmals im 12. Jahrhundert Erwähnung fand, ist für dieses Zwecke umfangreich saniert und umgebaut worden. Die Golfhütte bietet auch Radfahrern eine gute Möglichkeit zur Einkehr.
Abschnitt 2: Blankenhain - Bad Berka
Blankenhain
Das kleine Städtchen an der Schwarza ist seit 1790 durch seine Porzellanmanufaktur bekannt geworden. Denn hier wurde das berühmte „weiße Gold“ – das klassische Weimarer Porzellan hergestellt. Als Stadt wurde Blankenhain erstmals 1252 erwähnt. Bedeutende Kulturdenkmäler sind das Schloss mit seiner geschlossenen ovalen Form, welches architektonischen Seltenheitswert besitzt, und die Stadtkirche St. Severi. Wegen der vielen Linden wird Blankenhain auch die Lindenstadt genannt. Im Sommer lohnt hier der Besuch des Erlebnisbades am Wald mit seinem solarbeheiztem Wasser. Dazu biegen Sie an der Waldeinfahrt zum Kohlgrund links ab.
Am Ortseingang Blankenhain biegen wir nach rund 200 Metern rechts auf die ansteigende Hauptstraße B85 nach Bad Berka, die wir aber nach nur wenigen Metern linkerhand in den Wald zum Kohlegrund wieder verlassen. Hier lohnt es sich, öfters einmal abzusteigen oder das Rad auch mal ein Stück zu schieben, denn am Wegesrand warten einige Informationstafeln über das Leben von Flora und Fauna im Wald, verschiedene Schutzhütten und Rastplätze.
Ab der Hubertushütte führt der Weg dann steil bergab in den Kohlgrund. Er wurde nach den Köhlern benannt, die hier vor etwa 200 Jahren ihre Holzkohle herstellten. An einer Weggabelung erreichen wir einen als Hochsitz gestalteten Rastplatz, den die Schüler der Förderschule Blankenhain errichteten. Von hier hat man einen guten Überblick über das Waldgebiet und mit Glück auch die heimischen Tiere.
Nach zirka 2 km erreichen wir dann den Carl-Alexander-Platz, der seinen Namen zur Erinnerung an den Großherzog von Weimar erhielt. Das hier befindliche Kneipp-Tretbecken befindet sich mitten in dem idyllischen Waldtal des Dammbachsgrundes. Das 2009 eröffnete Naturbecken bietet eine schöne Möglichkeit der Abkühlung. Außerdem kann man sich an der Carl-Friedrich-Quelle in unmittelbarer Nachbarschaft des Kneippbeckens gut den Wasservorrat auffüllen.
Hier gabelt sich der Weg, dem wir linkerhand in Richtung zum „Dreiteichsgrund“ vorbei an drei hintereinander gelegenen Fischzuchtteichen folgen. Nach weiteren zwei Kilometer entlang des Radwegs erreichen wir dann wieder den Orteingang von Bad Berka und wenig später das velo.inn am Kurpark.
Kleiner Tipp: Erlebnis für Kinder - Der Natur-Erlebnispfad
Der Natur-Erlebnispfad zwischen Bad Berka und Blankenhain lässt die Natur erzählen und verrät kleinen und großen Freunden des Waldes viele interessante Geheimnisse.
Das große zusammenhängende Waldgebiet des Dammbachs- und Kohlgrundes ist seit Jahrhunderten ein bevorzugtes Erholungsgebiet für Einwohner, Kurgäste und Touristen. Es bietet überaus abwechslungsreiche Landschaftsbereiche, eine interessante Pflanzen- und Tierwelt und eine vielfältige Nutzung durch den Menschen. Auch historisch hat dieses Gebiet jede Menge Wissenswertes zu bieten.
Vieles davon vermittelt der Natur- Erlebnispfad zwischen Bad Berka und Blankenhain sehr anschaulich und lebendig. Das Eichhörnchen Hänschen verrät an mehr als 20 Stationen nicht nur viele Geheimnisse und interessante Informationen der hier vorkommenden Pflanzen und Tiere, sondern lädt auch zum Staunen, Beobachten, Hören, Riechen, Spielen, Balancieren oder auch einfach nur zum Ausruhen ein.
Gestaltet wurde dieser Pfad in enger Zusammenarbeit zwischen dem Forstamt und der Tourist-Information Bad Berka. Ergänzt werden die großen Tafeln und Stationen durch kleinere Flurtafeln, auf denen die Bedeutung der einzelnen Flurnamen dargestellt ist.
Quelle: Weimarer Land Tourismus | Autor: Nancy Droese/KKWutzler | Fotos: Uwe Germar